Imkerbrief August 2023
Hier war es still in den letzten Jahren. Die Zeit war geprägt von neunen Ideen, Ausprobieren und Kreativität. Wir entwickelten neue Produkte und verstärkten unsere Kooperation mit anderen Demeter-Imkerinnen und -Imkern. Unsere Vision ist es, die hervorragenden Erzeugnisse aus der Demeter-Bienenhaltung werterhaltend zu verarbeiten, dass der Mensch sie auf einfache Weise in seine tägliche Ernährung integrieren kann und damit von den wertvollen Produkten profitiert.
Den Bienen geht es hervorragend. Das feucht-warme Wetter ließ viel Nektar fließen und nun blüht die „Läppertracht“ überall so gut, dass die Bienen jetzt noch viel Pollen eintragen können. Dieser ist wichtig, damit sich die Bienen ein Fett-Eiweiß-Polster anfressen können. Dieses benötigen die „Winterbienen“, um ca. 4-5 Monate im Stock den Winter zu überleben. Im Gegensatz dazu werden die Sommerbienen nur ca. 6 Wochen alt, da sie sich durch die Sammeltätigkeit und die Aufzucht der Nachkommen quasi abarbeiten. Sowohl Winter- als auch Sommerbienen sind allesamt Arbeitsbienen. Äußerlich sieht man ihnen nicht an, wie lange sie leben werden.
Imkerbrief Juni 2018
Sommersonnenwende – in ein bis zwei Monaten beginnen die Bienen, sich auf den Winter vorzubereiten. Die Königin im Volk legt zunehmend weniger Eier pro Tag, die Volkstärke nimmt ab. Haben wir jetzt, zu Johanni, die höchste Anzahl Bienen pro Volk (etwa 30.000 Einzelbienen), so sind es im Winter nur noch etwa 1/6 davon. Im August werden die Winterbienen aufgezogen, die mit einem höheren Fett-Eiweiß-Polster ausgestatteten Bienen haben eine längere Lebensdauer, als die derzeit im Volk lebenden Sommerbienen.
Die Schwarmzeit ist nahezu vorbei. Es gab in diesem Jahr ungewöhnlich wenig Schwärme, nicht nur im Rhein-Sieg-Kreis, sondern auch in anderen Regionen des Landes.
Den Bienen geht es gut. Die Völker sind sehr gut mit ihrem Honig und sehr viel Pollen versorgt. Es gibt derzeit kaum Anzeichen von Krankheiten in den Völkern. Die Varroamilbe, seit über 30 Jahren allgegenwärtig, ist in der Entwicklung noch etwas zurückhaltend.
Die Frühtracht-Ernte ist abgeschlossen. Obstbäume, Beerensträucher, Ahorn, Weißdorn, Rosskastanie und vieles mehr blühten um die Wette. Die Bienen konnten reichlich Nektar eintragen. Der Honig ist mild-blumig mit einer fruchtigen Note und mit einem Wassergehalt von 15,5% extrem trocken und daher über viele Jahre lagerfähig.
Zum ersten Mal konnte in der Imkerei eine kleine Menge Frühtracht mit Akazie (Pseudo-Akazie = Robinie) geerntet werden. Was die Robinie im letzten Jahr an Blüten versäumt hatte, holte sie in diesem Jahr auf und die Bäume standen für eine Woche in weißem Kleid da. Der Honig schmeckt etwas milder die Frühtracht. Er konnte nicht rein geerntet werden, bleibt aber, aufgrund des hohen Akazien-Anteils im Honig, sehr lange flüssig….für diejenigen Honig-Liebhaber, die diesen gerne flüssig essen.
Am Standort Hennef im Hanfbachtal blühte flächendeckend der Löwenzahn. Die Blütezeit war extrem kurz und so gibt es nur eine geringe Menge dieses aromatischen, dottergelben Frühlingshonigs.
Zur Zeit blüht noch die Winterlinde und der Weißklee. Die Brombeere ist fast zu Ende. Die Imkerei bereitet sich auf die zweite und letzte Honigernte im Jahr vor, der Sommertracht-Ernte.
Imkerbrief Mai 2018
Die Auswinterung (Anzahl überlebender Bienenvölker im Frühjahr 2018) war mit 80% durchschnittlich.
Das Frühjahr lies es dieses Jahr langsamer angehen, als im letzten Jahr. Bis in den April hinein gab es tiefere Nachttemperaturen und ausreichend Regen. Hasel, Weide und Wildobst und Ahorn lieferten ersten Nektar und Pollen, den die Bienen so dringend benötigten. Dann kam in der zweiten Aprilhälfte ein starker Temperaturanstieg und die verschiedenen Obstbäume der Gärten und Plantagen blühten gefühlt gleichzeitig. Für die Bienen war dies ein Schlaraffenland, sie konnten sich sehr gut aufbauen, große Brutnester bilden und viel Honig und Pollen eintragen. In manchen Regionen blühte auch Löwenzahn so flächendeckend, dass wir auf eine Ernte dieses selten gewordenen Honigs hoffen. Derzeit blüht noch die Robinie (Pseudo-Akazie), die aber aufgrund des derzeit trockenen Wetters nicht viel Nektar liefert. Die Akazie braucht für eine gute Tracht schwül-warmes Wetter und genügend Bodenfeuchtigkeit. Insgesamt geht es den Bienen gut. Sie leiden aber derzeit unter der Trockenheit.
Es gibt derzeit noch wenige Bienenschwärme. Die erste Honigernte steht kurz bevor. Nach der nächsten Regenwetter-Periode könnte die Schwarmlust der Völker plötzlich ansteigen.
Das Bienenjahr 2017
Im August beginnt für uns Imker mit der Geburt und Aufzucht der Winterbienen in den Völkern das neue Bienenjahr. Die letzte Honigernte ist eingefahren und die Völker werden „winter-fertig“ gemacht. Zeit für ein Resümee:
Nachdem die Auswinterung Anfang März 2017 in unserer Imkerei als sehr gut eingestuft werden kann, bescherte der warme März den Bienen einen reich gedeckten Tisch: Die Kirsche und das Wildobst (Schlehe, Wildkirsche etc.) blühten und die Bienen konnten sich einen großen Vorrat an Honig anlegen. Diesen brauchten sie auch. Denn der gesamte April war kalt und leider auch trocken. In dem Monat haben die Völker nahezu den ganzen Honig-Vorrat aufgebraucht und sind zu starken Völkern herangewachsen. Soweit war also alles gut.
Allerdings führten die starken Frosttage im April dazu, dass vielerorts die Obstblüte erfroren ist. Sehr viele Obstbauern haben hohe Verluste, teilweise Totalausfall der Ernte. Und die nicht erfrorenen Blüten konnten wegen der andauernden Kälte im April kaum beflogen und bestäubt werden. Im Mai kam dann die Wärme. Für die Rapsblüte war es aber fast zu spät und insgesamt für die restlichen Trachtpflanzen für einen guten Nektarfluss zu trocken, so dass die Bienen im Mai „von der Hand in den Mund“ lebten. Diese Situation betrifft nicht nur den Bonner Raum, sondern – soweit uns bekannt – weite Teile in Deutschland. In unserer Imkerei haben wir daher in 2017 keinen Frühtracht-Honig geerntet. Dies hat Einfluss auf das Honig-Angebot bis zum Juni 2018 !!!
Im Juni blühten dann Robinien, Brombeeren und Linden nahezu gleichzeitig, aber es gab wegen der Trockenheit einen geringeren Nektarfluss, also weniger Honig, als in anderen Jahren. Allerdings gab es viele Läuse und die Bienen konnten doch oft „Blatthonig“ erzeugen.
Anfang Juni wurde dann das erste und auch das einzige Mal in 2017 der Honig geerntet. Es gibt also in diesem Jahr einen „Ganzjahres-Misch-Honig“ mit standortspezifischen Unterschieden. Der Honig ist würzig, teilweise malzig durch den Blatthonig-Anteil und dadurch auch eher dunkel. Er spiegelt mit seinem sehr geringen durchschnittlichen Wassergehalt von 16,5% das trockene Jahr wieder und hat daher eine hervorragende Qualität.
Insgesamt ist die Ernte in 2017 deutlich niedriger als in allen Jahren zuvor. Auffällig ist ebenfalls die sehr geringe Neigung zur Vermehrung in 2017: es gab wenige Schwärme.
Ihre Nicole Saturna